Was es mit der Inflation auf sich hat

Inflation beschreibt den Kaufkraftverlust einer Währung. Wenn eine Währung an Kaufkraft verliert, spricht man von Inflation. Ursache für diese Minderung der Kaufkraft ist eine allgemeine Teuerung durch die Erhöhung des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen. Dieser Kaufkraftverlust hat zahlreiche Folgen – gesellschaftlich sowie auch persönlich für jeden einzelnen Verbraucher.

Ursachen von Inflation

Es gibt nicht nur eine einzige Ursache, welche zu Inflation führt, meist sind es eine Reihe von Faktoren. Weiterhin werden die Ursachen kontrovers diskutiert und gedeutet. Es gibt zahlreiche Theorien, die sich mit der Ursache von Inflation beschäftigen, diese sind jedoch meist sehr theoretisch und komplex. Dennoch kann man gewisse Zusammenhänge anschaulich beschreiben:

  • Nachfrage Inflation
    Bei einer Nachfrage Inflation führt das Käuferverhalten zur Teuerung. Durch die erhöhte Nachfrage kommt es also zu einer Preissteigerung von Waren und Dienstleister, wenn die Unternehmen nicht in der Lage sind, ihre Produktionsmengen auf andere Weise zu steigern.
  • Importierte Inflation
    Die Nachfrage muss aber nicht zwingend durch Käufer im Inland (private Haushalte, inländische Unternehmen) steigen, eine Nachfrage Inflation kann auch in einer erhöhten Nachfrage von Käufern aus dem Ausland begründet sein. In einem solchen Fall spricht man von einer importierten Inflation. Die Preise im Inland steigen also durch eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland. Eine importierte Inflation kann schnell auf angrenzende Länder überspringen.

Folgen von Inflation

Im Gegensatz zu den Ursachen kann man die Folgen von Inflation sehr genau beschreiben. Eine Inflation hat Auswirkungen auf unterschiedlichste Bereiche der Wirtschaft und auf Privatpersonen:

  • Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nimmt zu
    Zum einen erhöht sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Da das Geld im Verlauf der Inflation immer weniger Wert ist, werden die Waren und Dienstleistungen, die man kaufen kann immer teurer. Deshalb hat niemand Interesse, dieses an Wert verlierende Geld lange zu behalten, sondern tauscht es lieber schnellstmöglich in Waren und Dienstleistungen ein.
  • Auswirkungen auf Geldvermögen und Altersvorsorge
    Der Wertverlust der Währung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Geldvermögen. Je weiter die Inflation voran schreitet, desto weniger bleibt von dem Erspartem über, das Geldvermögen wird quasi Stück für Stück von der Inflation „aufgefressen“.
  • Löhne und Einkommen sinken
    Der selbe Mechanismus wirkt sich auch auf die Reallöhne aus. In der Regel steigen Löhne und Gehälter weniger schnell, als dass die Kaufkraft abnimmt. In Verbindung mit dem allgemein steigenden Preisniveau, müssen Arbeitnehmer, aber auch Empfänger von Transfer- und Sozialleistungen, reale Einkommensverluste hinnehmen.

Auf der anderen Seite gibt es sicherlich auch Profiteure einer Inflation.

  • Staatsschulden / Schulden sinken
    Zwar bleibt der Nominalwert der Schulden gleich, auf der anderen Seite sinkt der Realwert dieser Schulden jedoch im gleichen Maße wie die Geldvermögen der Bürger. Gleichzeitig nimmt der Staat durch die bereits beschriebene erhöhte Umlaufgeschwindigkeit mehr Steuern (beispielsweise Mehrwertsteuer) ein, kann seine Schulden besser tilgen und profitiert letztlich von einer Inflation. Auch Schuldner profitieren aus denselben Gründen von einer Inflation. Ihre Schulden werden im Laufe der zeit immer weniger Wert. Gläubiger auf der anderen Seite erleiden hier erheblichen Schaden.

Weltlage ist angespannt

Derzeit sind zahlreiche Länder akut von Inflation betroffen. In der Türkei beispielsweise verliert die Landeswährung Lira dramatisch an Wert. Die Verbraucherpreise stiegen innerhalb des letzten Jahres um 25,24 Prozent, was den stärksten Preisanstieg seit 15 Jahren entspricht. Gründe für die hohe Inflation in der Türkei sind vor allem die verteuerten Importe, auf welche das Land dringend angewiesen ist. Das Land importiert mehr Waren, als es exportiert. Die türkische Regierung hat angegeben, die Inflation mit Steuersenkungen zu bekämpfen.

Auch wenn 25,24 Prozent wahnsinnig viel erscheinen (die Preise für Toilettenpapier beispielsweise sind um 44 Prozent teurer geworden), in anderen Regionen der Welt nehmen Inflationsraten tatsächlich schwindelerregende Höhen an. In dem von Krisen und politischen Unruhen gebeutelten Venezuela beispielsweise, stiegen die Inflationsrate im vergangenen Jahr um 833.997 Prozent, für das kommende Jahr 2019 werden 1 Million Prozent erwartet. Dies ist eine Folge der nun schon sehr lange anhaltenden Hyperinflation, die ihren Anfang in sinkenden Einnahmen durch den Erdölexport lag. Diese Hyperinflation hat verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung, Millionen haben das Land bereits verlassen, um in Nachbarländern oder auch den USA ein neues Leben zu beginnen.

Neben einem solchen Beispiel wie der Türkei oder Venezuela, steht Deutschland relativ gut dar. Dennoch kann man nicht darüber hinwegtäuschen, dass die derzeit 2,5 prozentige Preissteigerung durchaus negative Auswirkungen auf die Verbraucher haben. Immerhin ist die Inflation hierzulande auf einem 10-Jahres-Hoch. Insbesondere für Haushaltsenergie und Kraftstoffe sind in den letzten Jahren kontinuierlich teurer geworden. Im Euroraum liegt die Inflationsrate mit 2,2 Prozent auf ähnlichem Niveau. Sparer haben in Deutschland schon lange keine Freude mehr, da er schleichend enteignet wird und Besitzer von Lebensversicherungen oder anderen klassischen Kapitalanlagen müssen sich auf hohe Verluste einstellen.

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