Kreditkarten für Selbstständige sind heutzutage unverzichtbar
Aus dem modernen Geschäftsleben sind Kreditkarten nicht mehr wegzudenken. Die meisten Rechnungen werden bargeldlos bezahlt und gerade für Zahlungsverkehr ins Ausland sind Kreditkarten ein universelles beinahe unverzichtbares Zahlungsmittel. Wer als selbstständiger Unternehmer des Öfteren auch Waren im Internet kauft, kann ebenfalls von einer Kreditkarte profitieren. Für die meisten Selbstständigen sind Kreditkartenzahlungen also unverzichtbar, spezifische Angebote für Selbstständige gibt es aber nicht bei jeder Bank.
Zur Auswahl stehen unterschiedliche Varianten von Business Kreditkarten, welche alle ihre Vor und Nachteile haben. Um zu wissen, welche Karte am besten zu einem passt, sollte man seine Bedürfnisse kennen. Worauf kommt es bei der Auswahl einer Business Kreditkarte an und wodurch unterscheidet sie sich von einer Kreditkarte für den Privatgebrauch?
Wodurch unterscheidet sich eine Business Kreditkarte von Kreditkarten von Privatpersonen?
Businesskreditkarten werden von Banken und Sparkassen, sowie selbstständigen Finanzunternehmen ausschließlich an Firmen ausgegeben. Diese Business Kreditkarten können unterschiedliche Ausstattungsmerkmale beinhalten. Es gibt verschiedene Kartentypen mit jeweils unterschiedlichen Funktionen. Je nach Unternehmensgröße kommen unterschiedliche Varianten infrage.
Zunächst einmal verfügen Business Kreditkarten zumeist über einen deutlich höheren Kreditrahmen als Kreditkarten für Privatpersonen. Auch ist es mit Business Kreditkarten möglich, bei Bedarf höhere Barverfügungen vorzunehmen. Zudem gibt es je nach Anbieter und Kartentyp diverse Zusatzleistungen wie etwa Rabatte bei Autovermietungen oder Bonusmeilen. Auf Wunsch können Business Kreditkarten sogar mit dem Logo des Unternehmens gebrandet werden. In wie weit und in welchem Umfang man solche Zusatzleistungen benötigt kommt immer auf die individuellen Ansprüche an.
Welche Kriterien müssen erfüllt werden?
Als Selbstständiger oder Freiberufler muss man zunächst einmal gewisse Basiskriterien erfüllen, um überhaupt eine Kreditkarte zu erhalten. Die Bank oder das jeweilige Finanzunternehmen nehmen die Finanzen des Antragsstellers dazu genau unter die Lupe. Im Gegensatz zu Arbeitnehmern ist hier nicht die Höhe des monatlichen Einkommens zu berücksichtigen, sondern der Zeitraum der Selbstständigkeit sowie die Profitabilität des Unternehmens. In der Regel muss die Dauer der Selbstständigkeit mindestens zwei Jahre bestehen und das Unternehmen sollte natürlich schwarze Zahlen schreiben.
Welche Aspekte spielen bei der Auswahl eine Rolle?
Bei der Auswahl einer passenden Kreditkarte gilt es einige Aspekte zu beachten. Das Angebot sollte zunächst einmal zu den eigenen Ansprüchen passen und gut in den geschäftlichen Zahlungsverkehr integrieren lassen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die Gebühren die die einzelne Anbieter für die Bereitstellung der Karte veranschlagen. Viele Angebote sind mit einer Jahresgebühr, andere mit monatlichen Gebühren verbunden. Ab einem gewissen Umsatz können diese Gebühren jedoch auch entfallen. Für das Nutzen im Ausland berechnen die verschiedenen Anbieter teilweise stark unterschiedliche Gebühren. Wer geschäftlich viel im Ausland unterwegs ist, sollte also auf eine Karte mit niedrigen Auslandsgebühren achten. Andernfalls spielen diese kosten keine große Rolle. Es ist unbedingt empfehlenswert, die einzelnen Kartenanbieter untereinander zu vergleichen. Dabei sollte man insbesondere folgende Aspekte bedenken:
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Wenignutzer sollten auf eine geringe Grundgebühr achten
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Vielnutzer sollten hingegen nach entsprechenden Bonusprogrammen Ausschau halten
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Die Anzahl der Akzeptanzstellen ist wichtig bei der Auswahl einer geeigneten Karte
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Welche Art der Abrechnung kann gewählt werden?
Auf die Gebührenstruktur achten
In der Regel sind Business Kreditkarten nicht kostenlos. Die Höhe der Grundgebühr fällt unterschiedlich hoch aus, manche Anbieter machen diese Grundgebühr vom getätigten Umsatz abhängig. Hinzu können Gebühren für Auslandszahlungen oder Bargeldabhebungen kommen. In Deutschland sind die bekanntesten Kreditkartenanbieter:
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American Express
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Diners Club
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Master Card
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Visa
Zusätzliche Karten für Mitarbeiter?
Wer einen oder mehrere Angestellte beschäftigt, kann diese unter Umständen auch mit Zusatzkarten ausstatten. Hier muss zwar mit einem Aufschlag für die zusätzlichen Karten gerechnet werden, insbesondere dann aber wenn die Mitarbeiter häufig auf Geschäftsreisen unterwegs sind, kann sich eine Zusatzkarte jedoch bezahlt machen. Nicht nur die jeweilige Abrechnung der Reisekosten wird somit wesentlich vereinfacht.
Spezialfall Revolving Business Kreditkarte
Im Normalfall werden die einzelnen Zahlungen die mit der Kreditkarte getätigt werden in regelmäßigen Intervallen (in der Regel monatlich) vom entsprechenden Konto abgebucht. Eine Ausnahme sind hier die sogenannten Revolving Business Kreditkarten. Hier müssen die offenen Beträge nicht in voller Höhe am Stichtag ausgeglichen werden, sondern in Teilzahlungen. Eine solche Variante macht beispielsweise dann Sinn, wenn finanzielle Engpässe zu überbrücken sind.
Die Alternative: Prepaid Kreditkarten
Prepaid Kreditkarten für Selbstständige sind unter Umständen eine sinnvolle Alternative zu regulären Kreditkarten. Unter gewissen Voraussetzungen bieten sie zahlreiche Vorteile. Gerade als Existenzgründer kann man keine ausreichende Dauer der Selbstständigkeit vorweisen und kann somit keine reguläre Business Kreditkarte beantragen. Prinzipiell kann man ein Prepaid Kreditkarte genau so für den Zahlungsverkehr einsetzen, wie eine reguläre Kreditkarte auch. Der Unterschied ist, eine Prepaid Kreditkarte gewährt dem Kartenbesitzer keinen Kredit, vielmehr muss die Karte mit Guthaben aufgeladen werden, welches dann für Zahlungen genutzt werden kann. Dadurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass bei einem eventuellen Verlust oder Diebstahl der Karte nicht mehr Geld entwendet werden kann, als auf die Karte geladen wurde. Insbesondere Selbstständige mit schlechter Schufa oder einer geringen Bonität, können somit die Vorzüge der Kreditkartenzahlung in Anspruch nehmen.
Werden Zusatzleistungen benötigt?
In erster Linie beziehen sich etwaige Zusatzleistungen meist auf Geschäftsreisen. Beispielsweise werden dem Karteninhaber dann exklusive Lounges in Flughäfen, persönliche Buchungsassistenten, oder Versicherungspakete zur Verfügung gestellt. Bonus- und Rabattprogramme können ebenfalls in Anspruch genommen werden. Ob diese Zusatzleistungen notwendig sind, hängt zum einen vom Reiseverhalten und zum anderen von den persönlichen Ansprüchen ab. Einige Anbieter ermöglichen es ein individuelles Leistungspaket zusammenzustellen.
Unbedingt die Buchführung transparent halten
Falls man auch privat mit der Kreditkarte zahlen will, muss man einige Dinge beachten um Ärger mit dem Finanzamt zu vermeiden. Um eine klare Trennung von privaten und geschäftlichen Kreditkartenumsätzen zu ermöglichen, bietet es sich an, ein sogenanntes Kartendoppel zu wählen oder jeweils eine separate Kreditkarte für Privates und Geschäftliches zu verwenden. Die geschäftliche Kreditkarte ist somit im Idealfall an das Geschäftskonto gekoppelt, während die private Kreditkarte auch automatisch vom privaten Konto abbucht.
Entscheidend bei der Frage, ob sich die Anschaffung einer Business Kreditkarte lohnt, ist immer das Kosten-Leistungsverhältnis in Verbindung mit den aus der Nutzung resultierenden Vereinfachungen. Ob nun Geschäftsreisen, Geschäftsessen, Spesen oder Waren bezahlt werden müssen, eine Kreditkarte erleichtert Zahlungsvorgänge ungemein. Business Kreditkarten sind insbesondere interessant für einzelne Geschäftsleute, sowie kleine und mittlere Unternehmen. Eine einfache Spesenabrechnung oder die klare Trennung von geschäftlichen und privaten Ausgaben werden so möglich.